Nach über zwei Jahren Pandemie und nun explodierenden Preisen hat sich die Welt noch nicht wieder stabilisiert. Die Herausforderungen sind vielfältiger denn je, besonders für kleine und mittelständische Unternehmen. Vor allem der ungewisse wirtschaftliche Ausblick macht die Planung und strategische Ausrichtung extrem schwierig.
Wird sich mein Absatzmarkt stabil halten oder steht uns eine tiefe Rezession bevor? Werden die Investitionsbudgets durch die Inflation weiter zusammengestrichen oder gibt es weiterhin eine stabile Investitionstätigkeit? Kann ich für anstehende Aufträge neue Mitarbeiter*innen einstellen oder gehe ich damit ein zu großes Kostenrisiko ein?
Hin und wieder frage ich mich persönlich auch, ob es die richtige Entscheidung war, aus einer sicheren Anstellung Mitte letzten Jahres herauszugehen und mich komplett selbstständig zu machen. Mir ist klar, den perfekten Zeitpunkt hierfür gibt es nicht. Allerdings wünscht man sich natürlich ein stabiles Umfeld, um mit einem neuen Unternehmen Fuß zu fassen. Trotz allem komme ich immer wieder zu der Überzeugung, dass es die absolut richtige Wahl war. Ungehindert aller Umstände freue ich mich jedes Mal wieder, mich den neuen Herausforderungen zu stellen.
Ein Thema, was als selbstständige Unternehmerin neu auf mich zukommt, ist die Personalplanung. Mittlerweile kann ich aus eigener Erfahrung berichten, was mir auch Kolleg*innen aus anderen Unternehmen vorhergesagt haben. Die Ansprüche der potentiellen Kandidat*innen sind extrem gestiegen.
Viele Arbeitnehmer*innen wünschen sich Sicherheit, gepaart mit ausreichend Flexibilität und ortsunabhängigen Arbeitsmöglichkeiten, sprich eine ordentliche Work-Life-Balance. Dies führt zu ganz neuen Herausforderungen für Arbeitergeber*innen. HR-Abteilungen mittelständischer Unternehmen müssen sich hierauf vorbereiten und eine gute Employer Experience schaffen. Aber kleine Unternehmen und Startups haben kaum die Ressourcen, geschweige denn die Zeit, sich um großartige Personalprozesse zu kümmern.
Nur zu gut kann ich mich an das lästige Ausfüllen von Stundenzetteln oder Personalbögen erinnern oder die wirklich aufwendigen Rekrutierungsprozesse, die ich selber begleitet habe.
Zum Glück gibt es mittlerweile vielseitige digitale Unterstützung, die sich bereits auf dem Markt etabliert hat. Ein Beispiel ist das deutsche Unternehmen Personio: es wurde 2015 gegründet und zählt mittlerweile mehr als 8000 Kunden in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Die Software unterstützt insbesondere Personalprozesse, bei denen Zeiterfassungen, Personaldaten, Lohnabrechnungen oder auch Stellenausschreibungen digitalisiert werden.
Solche Dienstleistungen sind heutzutage sehr einfach zugänglich und jeder Unternehmer sollte sich hiermit beschäftigen. Denn eins ist klar, wir müssen weg von unnötiger Bürokratie und Administration und zurück zu dem, worauf wir uns fokussieren möchten: den Menschen.
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