Von Mailand geht es direkt weiter nach Spanien in das wunderschöne Barcelona. Und zum ersten Mal erlebe ich hier eine komplett verregnete und verschneite Woche! Lustigerweise sprach ich mit einem schottischen Startup, die sich so sehr gefreut hatte in den Süden zu fliegen und enttäuscht feststellen müssen, dass hier das gleiche Wetter wie in Schottland ist. Oops!
Nachdem es eine Woche lang um Mode, teure Taschen und Schuhe ging, so tauche ich nun in eine ganz andere Welt ein. Die #MWC18 (Mobile World Congress) zeigt die absoluten Neuigkeiten aus der Tech-Szene, hier warten alle gespannt auf die Vorstellung von neuen Handys, wie zum Beispiel dem Samsung Galaxy 9 oder Sony Xperia XZ1.
Über 150.000 Besucher laufen durch die acht Kongresshallen und bestaunen die neuesten Geräte. Aber nicht nur Handys sieht man, sondern auch das passende Zubehör, Smart Home Tools, intelligente Autos und Roboter, Virtual Reality Spiele oder auch ultraflache Laptops und Fernseher.
Was man den Organisatoren aber lassen muss, ist dass alles perfekt vorbereitet wurde: es beginnt schon bei der einfachen Abholung der Badges am Flughafen, über die Wegführung in den Metro-Stationen, eine wunderbar funktionierende App, bis hin zu kompletten Beschilderungen in den einzelnen Hallen – bravo!
Neben der MWC findet in der Nähe auch die #4YFN (4 Years from now) statt, eine Begegnungsstätte für super coole und innovative Startups und suchende Investoren. Ich bin begeistert, was sich gerade in den einzelnen Städten der Welt tut und wir uns immer mehr einer smarten und digitalen Zukunft nähern. Ich würde mir auch wünschen, dass sich Deutschland eine Scheibe von manch anderen Ländern abschneiden würde und einfach mal ausprobiert, anstatt sich durch Bürokratismus und Angst vor Neuen der digitalen Zukunft entfliehen möchte, nach dem Motto: „Bisher ging es auch immer schon irgendwie gut…“ Mein Appell an die Industrie und Städte: Wacht auf, seid mutig und traut euch!
Nachdem ich so viele neue Eindrücke gesammelt habe, suche ich mir zwischendurch immer mal wieder eine ruhige Ecke, um ein paar Minuten inne zu halten und ein paar Mails bearbeiten zu können. Die Zwischenpausen sind dringend notwendig, denn wirklich viel Tageslicht sieht man während der Tage nicht und man muss das Gesehene erstmal verarbeiten.
Ab 18 Uhr stehen die meisten Besucher wieder in Schlangen vor den Garderoben, weil außer Bier am Stand trinken, nicht mehr wirklich viel passiert. Und schon geht es wieder los: es gibt unzählige Parties, die von verschiedenen Techanbietern gesponsert werden und natürlich geht es auch hier wieder darum, wer die coolste Location mit den hippsten Menschen eingeladen hat.
Highlight war für mich ein Coworking, direkt am Hafen von Barcelona in einem Schiff – ja, ihr habt richtig gelesen: in einem Schiff. Hier wurden die mobilen Möbel und Stühle rausgerollt und das ganze Schiff erstmal in eine mega Partylocation verwandelt. Neben den klassischen Photobooths, dürfen auf den MWC-Parties natürlich keine VR- oder Hologram-Spiele fehlen. Man trifft viele interessante Menschen mit tollen Hintergründen, spannenden Ideen und so werde ich schnell in offene Gespräche verwickelt, denn hier ist es anders als in der Modewelt: vorurteilsfrei, vielseitig und die meisten sind Macher, die auch kein Problem haben über gescheiterte Projekte zu sprechen.
Ich fühle mich in dieser Welt mit den sogenannten Geeks sehr wohl und so muss ich oft an die Zeit in Las Vegas denken, als ich die CES besucht habe und dort ein ähnliches Flair herrscht wie hier in Barcelona, nur ungefähr zehn Mal größer. Wer die Möglichkeit bekommt, die europäische Version der CES zu besuchen, dem kann ich nur raten, diese Chance unbedingt zu nutzen – ihr werdet es nicht bereuen!