Man hört und sieht so oft von der Fashionweek im Fernsehen oder Magazinen, lustigerweise war ich bisher nur bei der Fashionweek in Berlin und das ist bereits einige Jahre her. Umso mehr ist es für mich eine Ehre nach Mailand fliegen zu dürfen, um mir hier die aktuellsten Trends anzuschauen.
Mailand gehört sowieso zu meinen Top 5 Städten in Europa, denn hier ist immer etwas los und die Italiener haben einfach einen tollen Modegeschmack. Die diesjährigen Runway-Shows sind wieder sehr eng getaktet und so geht ein Tag sehr schnell rum. Man fährt zu einer Show, läuft an den sehr interessant gekleideten Bloggern vorbei, die dankbar über die Fotografenmassen sind und hoffen, dass sie abgelichtet werden. Leider dürfen sie dann trotzdem nicht in die Shows gehen.
Diejenigen, die eine Einladung erhalten haben, warten dennoch lange auf den tatsächlichen Einlass in meistens einer von drei Schlangen: Buyer, Press und alle anderen geladenen Gäste. Anschließend wird man hingesetzt und dann geht es schon los. Egal ob Fabrikhalle, Theater oder eigene Produktionsstätte, jede Location und Show hat was für sich. Zu meinen absoluten Highlights gehören dieses Jahr die Kollektionen von Armani und Jil Sander: bunt, elegant und schlicht.
Es ist absolut unmöglich sich alle Shows anzuschauen, denn einige Shows finden auch parallel statt. Nachdem man lange gewartet hat, sind die meisten Shows schnell wieder vorbei, bevor sie begonnen haben, aber der durchschnittliche Richtwert ist rund 10 bis 15 Minuten. Und dann geht der Trubel wieder los: alle rennen raus, gehen zu ihren Fahrern oder setzen sich in die schwarzen kleinen Shuttlebusse.
Zum Essen komme ich tagsüber nicht wirklich, denn die Shows interessieren keine Mittagpause und so bin ich froh, dass ich nicht das Trinken zwischendurch vergesse. Um 20 Uhr ist dann die letzte Show, seit 18 Uhr beginnen die ersten Afterparties. Meist sind es Cocktail-GetTogether, die jeweils auch nicht mehr als 100-150 Leute hosten. Und überall wird damit geworben, dass die Party XY die coolste und angesagteste ist, denn dort sind natürlich nur die Top Fotografen, Models, Designer, Influencer und Designer unterwegs. Es ist ziemlich schwierig einen Durchblick zu bekommen und so nehme ich mir vor, pro Abend nur drei bis vier unterschiedliche Einladungen anzunehmen.
Der Alkoholpegel steigt mit steigender Uhrzeit und der Champagner fließt in Strömen, was für eine Verschwendung, aber offensichtlich normal! Wirklich satt bin ich noch immer nicht, denn natürlich gibt es überall nur extrem fancy Fingerfood. Meine Füße tun langsam weh und ich bin froh die High Heels ausziehen zu können – um 2 Uhr morgens falle ich endlich erschöpft und müde ins Bett. Die nächsten Tage sehen relativ ähnlich aus.
Zeit für Sightseeing habe ich dieses Mal nicht, ist aber auch nicht schlimm, denn viel habe ich bereits bei den letzten Besuchen gesehen und trotzdem hat Mailand immer wieder etwas Magisches an sich. An dieser Stelle gilt mein Dank an ARMANi, Cividini, Laura Biagiotti, ELLE, Jil Sander für die mehr als gelungenen Shows und Kollektionen.
Die Mailänder Fashionweek war sehr inspirierend, facettenreich und doch auch anstrengend – aber natürlich komme ich wieder und wenn nicht Mailand, dann gibt es noch einige andere Städte, die unbedingt erkundet werden müssen, um einen direkten Vergleich zu haben. Ciao bella Italia!